Renovationen nach Richtlinien des kantonalen Denkmalschutzes
Anfangs 2013 wurde unser Architekturbüro von der katholischen Kirchgemeinde Altdorf UR beauftragt, eine zusammenhängende und wahrnehmbare Wegführung für Menschen mit einer Gehbehinderung zu planen. Diese Erschliessung soll den historischen Ortskern mit der Eingangspforte der Pfarrkirche St. Martin verknüpfen. Die ursprüngliche Wegführung aus den frühen 20-iger Jahren erfolgte neu mit einer polygonale Wegführung aus einheimischen, geflammten Quarzsandsteinplatten, welche nun durch Gärten, Plätze und schlussendlich zur Eingangspforte der Pfarrkirche führt. Grossformatige Guber-Platten aus einem heimischen Steinbruch abgebaut und subtil verlegt, fügen sich an Pflästerungen, Mauerwerke, Ruderalflächen. Nebst der Neugestaltung der Oberflächen des Kirchplatzes erfolgte auch eine Restaurierung der bestehenden Kopfsteinpflasterbeläge sowie eine neue Platzentwässerung. In Zusammenarbeit mit dem Kunstmetallbauer Mundi Nussbaumer sind neue Velostehlen, Briefkästen, Parkbänke und Infotafeln aus geschliffenem Chromstahl entstanden. Die bestehende Treppenanlage zur Tellsgasse wurde verbreitert und grenzt nun direkt an Gebäude und Mauern. Im Weiteren wurden über 70 Meter geschützte Altdorfer Bruchsteinmauer nach den Richtlinien der ALMAUSA behutsam renoviert und instand gestellt. Der Ursprungszustand der Platzbepflanzung aus den 80-iger Jahren wurde wiederhergestellt, d. h. mittig auf dem Kirchplatz dominiert erneut eine hochstämmige Winterlinde. Eine unerwartete Entdeckung erfolgt beim Aushub der Baumscheibe – alte Grundmauern des ehemaligen Pfarrhofs aus dem Jahr 1519 kamen zum Vorschein. Trotz umfassenden Auflagen seitens des kantonalen Denkmalschutzes konnte nach einer äusserst intensiven Planungszeit im Juli 2017 gestartet und nach nur 4 Monaten Bauzeit, rechtzeitig zur Altdorfer Chilbi, der Platz feierlich eingeweiht werden.